Kaminsanierung – die 10 wichtigsten Fragen

Kaminsanierung – die 10 wichtigsten Fragen

Das Heizen mit einem Kamin- oder Kachelofen hat viele Vorteile: Es ist umweltfreundlich, kostensparend und vermittelt ein urgemütliches Ambiente. Jedoch solltest Du darauf achten, dass der Rauchfang in einem guten Zustand ist. Denn Schäden durch Witterungseinflüsse, Überbeanspruchung oder natürlichen Verschleiß führen nicht nur zu höheren Heizkosten, sie können auch die Gesundheit gefährden (Stichwort: rauchgasvergiftung). Wir haben alle wichtigen Infos zum Thema Kaminsanierung für Dich zusammengefasst. Damit Du optimale Heizwerte erzielst und gesund bleibst.

  1. Wie erkenne ich, ob mein Kamin saniert werden muss?
  2. Was sind die gesetzlichen Anforderungen an eine Kaminsanierung?
  3. Wie wird eine Kaminsanierung durchgeführt?
  4. Wie lange dauert eine Kaminsanierung?
  5. Kann ich eine Kaminsanierung selbst durchführen oder muss ich einen Fachmann beauftragen?
  6. Welche Materialien werden bei der Kaminsanierung verwendet?
  7. Wie oft sollte man eine Kaminsanierung durchführen?
  8. Kann eine Kaminsanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen?
  9. Was kostet eine Kaminsanierung?
  10. Wer bezahlt eine Kaminsanierung?

 

Wie erkenne ich, ob mein Kamin saniert werden muss?

Dafür gibt es drei mögliche Szenarien:

A) Du planst Dein gesamtes Heizsystem zu erneuern bzw. möchtest Deinen Ofen austauschen aber der alte Rauchabzug passt nicht.

B) In Deinem Schornstein wurde Asbest verbaut.

C) Dein Kamin weist erhebliche, sichtbare Mängel auf.

  • Bei der Erneuerung Deines Heizsystems oder beim Tausch Deines Ofens ist es wichtig, dass der Kamin dazu passt und die Technik auf dem neuesten Stand ist. Das spart nicht nur Heizkosten – und damit bares Geld, sondern ist auch notwendig, um Dich und Deine Familie zu schützen.
  • Asbest wurde in Österreich erst 2004 endgültig verboten. Bis 1990 wurde Asbest sogar noch regelmäßig in Kaminen verbaut. Zwischen 1990 und 2004 war das zwar sehr viel selten der Fall, kam aber dennoch noch vor. Also wenn dein Kamin älter ist als 2004 (und jedenfalls vor 1990), empfiehlt es sich zu prüfen, ob er mit Asbest gebaut wurde. Dann solltest Du auf jeden Fall eine Kaminsanierung durchführen.
  • Durch Alterung, Witterungseinflüsse und die natürliche Abnutzung durch Verbrennungsgase können bei Deinem Kamin Mängel auftauchen, die eine Kaminsanierung notwendig machen.Mängel können, wie folgt aussehen:
  1. Ok, der ist offensichtlich: Mängelmeldung durch Deine:n Rauchfangkehrer:in
  2. Dein Kamin bringt nicht mehr die gewohnte Heizleistung? Das könnte auf eine Sanierung hinweisen
  3. Dein Schornstein entwickelt einen unangenehmer Geruch
  4. Du erkennst bereits von außen, dass das Mauerwerk porös ist
  5. Augenscheinliche Schäden wie Mängel in der Verkleidung, Abdichtung oder Dämmung Deines Schornsteins
  6. Kondensatflecken am Dachboden oder am Rauchfangkopf (auch als Versottung bekannt)
  7. Wiederkehrende Kondensate bei den Kehrtürchen
  8. Starke Ruß- oder Qualmbildung beim Heizen, die auch in den Wohnraum dringt. ACHTUNG: extrem Gesundheitsschädlich!

Was sind die gesetzlichen Anforderungen an eine Kaminsanierung in Österreich?

Es wird Dich nicht wundern, dass das jedes Bundesland zu Bundesland und jedes Baugesetz unterschiedlich regelt. Aber keine Sorge – we got you – hier haben wir eine Liste zu den einzelnen Bundesländern für Dich: Gesetzliche Regelung

Am einfachsten ist es, unserer Erfahrung nach, mit der:dem zuständigen Rauchfangkehrer:in zu sprechen. Die wissen auch darüber Bescheid, ob Du die Sanierung melden musst und bei wem. Manchmal reicht nämlich schon die Info an die Rauchfangkehrer:innen. Ein andermal muss die jeweils zuständige Behörde die Sanierung/den Umbau bewilligen.

Wie wird eine Kaminsanierung durchgeführt?

Wir sind ja bekanntlich Profis auf dem Gebiet der hölzernen Brennstoffe. Wenn Du uns fragst, wie eine Kaminsanierung abläuft, ist unser erster Instinkt “naja, im besten Fall halt ein Keramikrohr einziehen oder das vorhandene tauschen.” Der vorangegangene Artikel dürfte aber schon gezeigt haben, dass es ein bisschen komplizierter ist … 😀

Deshalb haben wir hier einen Link von richtigen Kaminprofis mit verschiedenen Anleitungen für die Sanierung – Anleitung zur Kaminsanierung.

Wie lange dauert eine Kaminsanierung?

Je nach handwerklichem Geschick (oder unterstützender Profi-Power) kann die Dauer der Sanierung variieren. Im Schnitt sollte eine Kaminsanierung aber nicht länger als 1-2 Tage dauern. Sorge auf jeden Fall dafür, dass du alle notwendigen Materialien parat hast, bevor du beginnst.

Kann ich eine Kaminsanierung selbst durchführen oder
muss ich eine Fachperson beauftragen?

Das hängt ganz davon ab, ob Du Dir die notwendigen Fähigkeiten zutraust. Wer eine geschickte Handwerker:in ist (oder einen kennt), kann vermutlich sehr viel davon selbst machen. Denke daran, den sanierten Kamin von der zuständigen Rauchfangkehrerin abnehmen zu lassen. Wer sich selbst nicht sicher ist, keine Zeit hat oder sich die Hände nicht schmutzig machen möchte, kann natürlich immer auf ein professionelles Unternehmen zurückgreifen.

Wenn Du ein Angebot für die Kaminsanierung einholen möchtest, findest Du hier wichtige Tipps darüber, worauf Du bei der Auftragsvergabe achten sollst.

Welche Materialien werden bei der Kaminsanierung verwendet?

Für die Sanierung des Kamins sind Schornsteinrohre aus verschiedenen Materialien erhältlich. Keramik-, Edelstahl- und Kunststoffschornsteine haben sich dabei bewährt.

  • Keramikschornsteine sind unsere Favoriten, da sie besonders nachhaltig und vielseitig einsetzbar. Sie sind aber aufgrund ihres hohen Gewichts und des erhöhten Arbeitsaufwands bei nachträglichen Änderungen weniger flexibel.
  • Ein einwandiger Edelstahlschornstein eignet sich beispielsweise gut als Abgasrohr für Kaminöfen, Brennwertkessel oder Pelletöfen und ist leicht sowie robust. Bevorzuge Rohre aus V2A-Edelstahl, um Korrosion beim Einbau zu vermeiden.
  • Kunststoffrohre sind zwar günstig und einfach zu handhaben, eignen sich jedoch nicht für die Nutzung mit Holzfeuerungsanlagen.

Wie oft sollte man eine Kaminsanierung durchführen?

Erst wenn einer der oben genannten Punkte zutrifft, wird es notwendig eine Sanierung durchzuführen. Solange Du Dich an die vorgeschriebenen Termine mit dem Rauchfangkehrer hältst, brauchst Du Dir keine Gedanken um die Sanierung machen. Wurde Dein Kamin erst kürzlich gebaut bzw. saniert, solltest du für mehrere Jahre deine Ruhe haben.

Kann eine Kaminsanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen?

Ja, absolut! Vor allem, wenn die Heizleistung aufgrund von Mängeln im Kaminsystem nachlässt. Bei der Sanierung von sehr alten Kaminen sorgt der Einsatz moderner Technik und hochwertiger Materialien auf alle Fälle für eine optimale Energieeffizienz.

Was kostet eine Kaminsanierung?

Es wäre wirklich schön, wenn wir Dir hier eine klare und einfach Antwort geben könnten. Wie so oft kommt es aber darauf an. Auf die Art, den Aufbau und das Material deines Kamins. Welche Art der Sanierung notwendig ist (Innensanierung oder Kaminkopf), welches Heizmaterial Du nutzt und wie die Situation vor Ort aussieht. Da es sehr viele unterschiedliche Variablen gibt, die bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden müssen, ist es am besten eine fachkundige Person unverbindlich zur Besichtigung einzuladen. Bei unserer Recherche sind wir dennoch immer wieder auf einen Schätzwert zwischen € 500 und € 2000 gekommen. Außerdem gibt es online Richtkostenrechner, die helfen können.

Wer bezahlt eine Kaminsanierung?

Es gibt unterschiedliche Förderungen durch Bund und Länder. Wer beispielsweise noch eine Öl- oder Gasheizung hat, kann auf den “raus aus Öl und Gas”-Fördertopf oder die Initiative “Sauberes Heizen für Alle” zugreifen. Die Förderung für die reine Sanierung eines bestehendes Heizsystems lief mit ende 2022 aus. Ob und wann eine ähnliche Förderung kommt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen.

Übrigens: Wenn Du in einer Mietwohnung/einem Miethaus lebst, trägt der:die Vermieter:in die Kosten der Kaminsanierung.

Fazit:

Zwei Dinge sind bei der Kaminsanierung wichtig:

  1. Spare nicht am falschen Ort. Ein regelmäßig gewarteter und gut sanierter Kamin spart Dir bares Geld.
  2. Achte bei Deinem Brenngut darauf, immer Qualitätsprodukte zu verwenden. Das verlängert ebenfalls die Haltbarkeit deines Kamins. Zum Beispiel unser Brennholz.

 

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